LEBENS-SITUATION: SEXUALITÄT - Qual oder Erfüllung?
UNBEWUSST - HÖCHSTE LUST (Richard Wagner "Tristan und Isolde" - die letzten Worte Isoldes und Schluss der Oper)
Kaum etwas im menschlichen Leben ist so prägend und bestimmend wie die Sexualität, denn durch sie erhält sich das Leben und somit hat sie in der Natur (deren Teil wir ja sind) neben Ernährung und Schlaf einen dominante Bedeutung.
Sexualität kann im erlösten Zustand bedeuten:
Dieses Erleben geschieht - auf frei entwickelte und ungetrübte Weise - in unmittelbarer Form ganz aus sich selbst heraus und ist sich selbst völlig genug. Dass es dabei allein nicht bleibt steht außer Frage, denn gelebte Sexualität geschieht in einem sozialen Kontext und hat auch konkrete Auswirkungen - z.B. Kinder . . . ;-)
Die bedrückenden Seiten unfreier, nicht gelebter oder instrumentalisierter Sexualität wie
Machismo, Machtausübung, Unterdrückung, Ekel, Missbrauch, Instrumentalisierung, Schuldgefühle, Versagensängste, Suchtverhalten, Fremdgehen, Ausgrenzung, Diskriminierung, Erwartungsdruck, Minderwertigkeitsgefühle, Gefühl der Sündhaftigkeit, Strafe, Sühne
samt den körperlichen Symptomen wie
Migräne, Impotenz, Frigidität, fehlende Erektion, Schmerzen beim Koitus usw.
dürfen und sollen sich in unserer Arbeit zeigen - besonders da Sexualität oft nicht nur im Persönlichen, sondern auch in unserer Gesellschaft generell ein Problem darstellt und der Konsens der Tabuisierung den ungesunden Status Quo stärkt.
Aus den vielen Möglichkeiten sexueller Dysbalance greife ich beispielhaft die UNSTILLBARE SEHNSUCHT heraus, weil sie nicht zu intim ist und zudem auch zwei völlig unterschiedliche Seiten hat: ein Lebensgefühl und ein Suchtverhalten ...
Diese Sehnsucht kann, wie z.B. im folgenden Gedicht von Rabindranath Tagore, ebenso den Aspekt romantisch unerfüllten Lebensgefühls als auch sexuelles Suchtverhalten berühren. Beide Befindlichkeiten lassen sich aus zwei Blickwinkeln betrachten: Zum einen aus der Sicht, dass diese Sehn-Süchte die Folge eines Mangels an Zuwendung / Liebe durch die Eltern in der Kindheit sind und durch spätere neuerlich negative Erfahrungen letztlich ein Entwicklungstrauma darstellen - oder dass diese Empfindungen und Verhaltensweisen Ausdruck einer reifen individuellen Persönlichkeit jenseits der moralisch-gesellschaftlichen Norm sind.
Entscheidend für die Notwendigkeit, dieses Thema mit mir zusammen anzusehen, ist das Gefühl, dass Sie diese unerfüllte Sehnsucht als quälend empfinden bzw. Ihr Ablauf des normalen Lebens dadurch negativ beeinträchtigt ist. Wenn Sie ein Problem mit gesellschaftlicher Akzeptanz haben, so ist das übrigens genauso Gegenstand der Arbeit wie Mobbing oder eine unausgesprochene Erwartungshaltung.
Meine dynamisch prozessorientierte intuitive Arbeit hat auch hier nur ein Ziel: Ihr mit mir bewusst beschrittener Weg durch das Labyrinth Ihrer intimsten Lebensäußerung soll Sie zu Ihrer ganz persönlichen Ausdrucksform in Ihrer Sexualität führen und Ihnen helfen Sex (Liebe, Beziehung) erfüllt gelingen zu lassen! Zudem sollen Sie einen ganz persönlichen selbstbewussten entspannten und sicheren Stand(punkt) gegenüber Familie, Gesellschaft oder anderen Menschen haben, was ihr Intimleben und diesbezügliche Entscheidungen angeht. Ebenso wichtig ist das Erfahren und Erüben eines inneren und äußeren Schutzraums, den niemand in Frage stellen oder ungefragt betreten darf - wie bei anderen Konfliktsituationen auch.
Und selbstverständlich: Es gibt auch hier in unserer Arbeit keinerlei moralische Bewertung und auch kein RICHTIG oder FALSCH!
Ich bin friedlos, ich bin durstig nach fernen Dingen.
Meine Seele schweift in Sehnsucht,
Den Saum der dunklen Weite zu berühren.
O großes Jenseits, o ungestümes Rufen Deiner Flöte.
Ich vergesse, ich vergesse immer,
Daß ich keine Schwingen zum Fliegen habe,
Daß ich an dieses Stück Erde gefesselt bin
Für alle Zeit.
Ich bin voll Verlangen und wachsam,
Ich bin ein Fremder im fremden Land;
Dein Odem kommt zu mir
Und raunt mir unmögliche Hoffnungen zu.
Deine Sprache klingt meinem Herzen vertraut
Wie seine eig'ne.
O Ziel in Fernen, o ungestümes Rufen deiner Flöte.
Ich vergesse immer, ich vergesse,
Daß ich nicht den Weg weiß,
Daß ich das beschwingte Roß nicht habe.
Ich bin ruhlos, ich bin ein Wanderer in meinem Herzen.
Im sonnigen Nebel der zögernden Stunden
Welch gewaltiges Gesicht von dir wird Gestalt
In der Bläue des Himmels.
O fernstes Ende, o ungestümes Rufen deiner Flöte.
Ich vergesse, ich vergesse immer,
Daß die Türen überall verschlossen sind in dem Hause,
Wo ich einsam wohne.
Alexander Zemlinsky: Lyrische Symphonie op.18
- 1. Gesang "Ich bin friedlos"
Matthias Goerne (Bariton)
Christoph Eschenbach / Orchestre de Paris
Juni 2005 (CD: Capriccio -
EAN 4006408710813)