Verlust  -  Trennung  -  Tod

. . . im Dunkeln wird mir wohler sein . . .

Tiefste Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, das "Graue" und Schmerz lassen mich nicht mehr los:

Tod, schweres Los, mein Kind, Entwurzelung, der "Tod" von Illusion und Lebensplan.

Ich bin völlig allein und einsam in meinem Kummer.

Mein Wunsch, im Schmerz dem Verlorenen nah zu sein.

. . .  oder einfach nur noch zu verschwinden  . . .

Alles Leben ist Leiden

Arthur Schopenhauer (1788 – 1860)

Schopenhauer sagt sinngemäß, dass wir die Welt zwar nicht wirklich erkennen, aber dass wir sie erfahren können. Das ist vielleicht ein Grund dafür, dass ein Mensch Leid und Trauer lange oder sogar ein Leben lang nicht mehr loslassen möchte oder kann:

In dem Leid und der Trauer ist er dem Unfassbaren (ein Ereignis, ein verlorener Mensch) näher und glaubt so Verbundheit zu erfahren.

Dieser Zustand ist somit auch ein Teil individuellen spirituellen Lebens.

Wenn auch diese Verbindung abreißt, dann bleibt nur noch das Sehnen nach Auflösung und Verschwinden ...

Musik als Ausdruck tiefster Depression

Wilhelm Müllers "Winterreise" hat allein den VERLUST als Inhalt. Franz Schubert vertonte bewegend die genialen Gedichte.

In "Die Nebensonnen" ist alles Hoffen, Bangen, Klagen, Aufbegehren erloschen - da ist nur noch Sehnsucht nach dem Ende . . .

Die Nebensonnen

Drei Sonnen sah ich am Himmel steh'n,
Hab' lang und fest sie angeseh'n;
Und sie auch standen da so stier,
Als wollten sie nicht weg von mir.

Ach, meine Sonnen seid ihr nicht !
Schaut ander'n doch ins Angesicht !
Ja, neulich hatt' ich auch wohl drei;
Nun sind hinab die besten zwei.

Ging nur die dritt' erst hinterdrein !
Im Dunkel wird mir wohler sein.